Dr. Adome Blaise Kouassi hat das Studium der Rechtswissenschaft und Kriminologie an der Universität Cocody von Abidjan (Côte d’Ivoire) mit einer von der UNICEF finanzierten empirischen Forschungsarbeit abgeschlossen. Daraufhin hat er ein DAAD-Stipendium für eine Dissertation an der Universität Freiburg i.Br. erhalten. Seit Mai 2012 ist er Mitarbeiter am Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht dieser Universität. Von November 2000 bis September 2011 war Dr. Kouassi Leiter des Referats „Afrika südlich der Sahara“ des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg i.Br. Zugleich war er von September 2006 bis Juni 2011 Dozent für Privatrecht (Handels- und Schuldrecht) an der Université de Haute-Alsace, IUT, von Colmar (Frankreich).
Dr. Kouassi forscht in den Bereichen Strafrecht (Allgemeiner und Besonderer Teil), Unternehmensstrafrecht, Strafverfahrensrecht, Kriminalpolitik, Pönologie, Internationales Strafrecht, humanitäres Recht und Menschenrechte. Als Doktor der Rechtswissenschaften und der Soziologie lehrt Dr. Kouassi seit 2008 an den Universitäten und Hochschulen mehrerer Länder Afrikas und hat sowohl national als auch international zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in seinem Forschungsgebiet veröffentlicht. Außerdem hat er diverse Gutachten über das Recht Afrikas südlich der Sahara erstellt, sowohl für die Tribunale für das Ehemalige Jugoslawien und Ruanda als auch für deutsche Gerichte, Staatsanwaltschaften und Anwälte.
Als Leiter des Referats „Afrika südlich der Sahara“ war Dr. Kouassi mit der Abfassung eines Muster-Strafrechtslehrbuchs für die frankophonen Länder Afrikas befasst; dabei sollten mehrere Aspekte besondere Berücksichtigung finden: die Systematisierung des ivorischen Rechts in vergleichender Betrachtung, die Erfassung der aktuellen Gesetzgebung, Rechtsprechung und Dogmatik der afrikanischen Länder, die Durchführung von Forschungsarbeiten zur nationalen Strafverfolgung völkerrechtlicher Verbrechen – Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Genozid und Kriegsverbrechen – im Rahmen des Rom-Statuts des ICC, die Untersuchung der Jugendkriminalität einschließlich der Kindersoldaten und der Teilnahmeproblematik.
Gleichzeitig war Herr Dr. Kouassi zuständig für die wissenschaftliche Betreuung von Gastdoktoranden und Gasthabilitanden am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, deren Forschungsprojekte Berührungspunkte zu Afrika aufwiesen. Schließlich befasste sich Dr. Kouassi mit der Erstellung und der Aktualisierung einer Datenbank über das Recht und die Rechtsanthropologie in Afrika sowie mit der Abfassung von Büchern und wissenschaftlichen Artikeln in den Bereichen Rechtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft.
Die ständigen Konflikte und sozio-politischen Krisen in Afrika, deren Lösungsversuche durch das moderne Recht nicht immer die Erwartungen der örtlichen Gemeinschaften erfüllen konnten, bewogen Herrn Dr. Kouassi zur Entwicklung eines Forschungsprojekts mit dem Thema „Mediationsverfahren im traditionellen Recht Afrikas südlich der Sahara. Eine rechtswissenschaftliche und rechtssoziologische Untersuchung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Perron, Direktor des Instituts für Strafrecht und Strafprozessrecht der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br. Das Ziel dieser juristischen und soziologischen Forschung ist u.a. die Konsolidierung der Verhältnisse und die Befriedung von sozialen Konflikten durch Mediation in den ausgewählten afrikanischen Ländern.
Als Dozent der Rechtswissenschaften an den Universitäten und Hochschulen von Frankreich, Kamerun, Gabun und Côte d’Ivoire ist Dr. Kouassi Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen wie des Europäischen Forschungszentrums über Massenunfall- und Katastrophenrecht (CERDACC) der Université de Haute-Alsace (Frankreich), der Gesellschaft für afrikanisches Recht e.V., der Forschungsgruppe über afrikanische Anthropologie und afrikanisches Recht der Universität Charles Louis de Montesquieu (Côte d’Ivoire) etc. Er nimmt als Experte regelmäßig an wissenschaftlichen Kolloquien über das Recht in Afrika teil.
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